… um den richtigen Gang einzulegen, in welchem gesungen werden soll.
In 4 Vocal-Modes wird der Einsatz der Stimme – bei Beachtung der Grundprinzipien – eingeteilt, welche sich durch den unterschiedlichen Anteil an „Metall“ in der Stimme unterscheiden:
(1) Neutral, (2) Curbing, (3) Overdrive und (4) Edge (ehemals Belting).
Die Modi haben jeweils spezielle Charaktere, Vorteile und Einschränkungen.
(1) Neutral
Der einzige Modus, in dem es kein „Metall“ im Stimmklang gibt und bei dem auch ohne der Stimme zu schaden mit Nebenluft gesungen werden kann. Lautes Singen oder Sprechen ist in Neutral nur in hoher Stimmlage möglich.
(2) Curbing
Der einzige halb-metallische Modus mit einem oftmals klagenden oder verhaltenden Charakter.
Im Alltag kann man Curbing hören, wenn jemand quengelt oder jammert. Im Rock-, Jazz- oder Popgesang hört man Curbing bspw. im R&B oder bei softer Soulmusik. In der klassischen Musik ist Curbing manchmal bei mittlerer Lautstärke von Männern zu hören, von Frauen eher in höheren und mittleren Lautstärken oder auch in tiefer Stimmlage. Sehr große und sehr niedrige Lautstärken sind nicht im Curbing möglich.
(3) Overdrive
Overdrive, als einer der beiden voll-metallischen Modi, hört sich oft laut und kraftvoll an – so als ob jemand über die Straße jemanden ein „hey!“ zuruft.
I.d.R. wird Overdrive beim lauten Sprechen / Rufen oder Singen in der mittleren oder tiefen Stimmlage genutzt. Man hört Overdrive oftmals in harter Rockmusik und in der klassischen Musik bei sehr lauten Männerstimmen. Frauen nutzen Overdrive normalerweise nur in tiefer Stimmlage. Die Vokale beschränken sich auf Æ (wie in Echt) und OH (wie im englischen „go”). Die Klangfarbe ist in gewissen Maßen veränderlich. Die Lautstärke ist in tiefen Lagen relativ niedrig und wird mit zunehmender Tonhöhe ausgeprägter und nimmt den spezifischen rufenden Charakter an.
Overdrive bringt Einschränkungen in der oberen Tonhöhe mit sich: für Männer liegt die obere Grenze bei C5, für Frauen bei D5/Eb5.
(4) Edge
Edge, als zweiter voll-metallischer Modus, hat einen hellen, aggressiven, scharfen, kreischenden oder auch grellen Charakter – als ob man ein Flugzeug im Sturzflug nachahmt oder jemand gellend schreit. Je hoher die Tonlage, desto deutlicher wird der Charakter.
In der Popmusik hört man Edge bspw. im Gospel oder auch im Heavy Metal, im klassischen Gesang bei Männern in sehr lauten und hohen Passagen (das hohe C bei Tenören) – Frauen singen in der klassischen Musik nicht in Edge. Die Vokale in Edge benötigen Twang bzw. der Twang ist eine Voraussetzung für Edge. Somit sind nur die Vokale EE (wie in Edel), Æ (wie in Echt), Ä (wie in lässig) und Ö (wie in Öhr) nutzbar. Die Lautstärke ist i.d.R. sehr hoch. Die Klangfarbe ist nur gering veränderbar, in hohen Lagen gar nicht.
Frauen können bin zum hohen C, Männer den gesamten Stimmumfang in Edge nutzen.